Schmerz
Schmerzen, vor allem chronische Schmerzen, stellen ein großes Gesundheitsproblem dar. Die Behandlung von Schmerzen besteht überwiegend aus pharmakologischen Maßnahmen. Diese Fokussierung auf die biologischen Aspekte von Schmerzen kann zum Teil erklären, warum ein großer Teil der Patienten angibt, eine unangemessene und unzureichende Behandlung zu erhalten. Darüber hinaus sind Schmerzmedikamente häufig mit negativen Nebenwirkungen sowie möglicher Abhängigkeit und Missbrauch verbunden. Das biopsychosoziale Schmerzmodell unterstreicht, dass auch psychologische und soziale Aspekte eine wichtige Rolle bei der Wahrnehmung und Aufrechterhaltung von Schmerzen spielen und neben den biologischen Faktoren berücksichtigt werden müssen. Im Rahmen unserer Forschung untersuchen wir den Einfluss psychosozialer Faktoren auf Schmerzen mit dem langfristigen Ziel, die Behandlung zu verbessern.
Mit Hilfe der virtuellen Realität (VR) entwickeln wir innovative Paradigmen, um (1) soziale Interaktionen in virtuellen Umgebungen und ihren Einfluss auf Schmerzen zu untersuchen, (2) wie die analgetische Wirkung von VR für die Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen optimiert werden kann, (3) die Rolle der virtuellen Verkörperung bei der Schmerzlinderung (dies ist besonders wichtig, da verschiedene Erkrankungen mit einer falschen Darstellung von schmerzhaften Körperteilen im Gehirn verbunden sind). Unsere experimentelle Forschung umfasst eine Vielzahl von verhaltensbezogenen, subjektiven und psychophysiologischen Messungen (EDA, EKG, EEG) und nutzt einen interdisziplinären Ansatz. Darüber hinaus sind wir daran interessiert, Grundlagenforschung in nutzbare Technologien für Endverbraucher zu überführen, die unter chronischen Schmerzen leiden.
Ausgewählte Forschungsprojekte:
Influence of perceived social support in virtual reality on pain processing