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    Forschergruppe Emotion und Verhalten (DFG)

    Bevorzugte Wahrnehmung emotionaler visueller und auditorischer Reize

    Bevorzugte Wahrnehmung emotionaler visueller und auditorischer Reize

    Abstract:

    Dieses Projekt untersucht, bezogen auf das RIM (Strack & Deutsch, 2004), die emotional-impulsive Verarbeitung verhaltensauslösender Reize, konkret die unmittelbaren, impulsiven Einflüsse affektiver Reize auf Wahrnehmungs- und neuronale Verarbeitungsprozesse.

    Die meisten (emotionalen) Ereignisse außerhalb des Labors setzen sich aus einer Vielzahl von Informationen unterschiedlicher Modalitäten zusammen. Wenn beispielsweise eine Person von einem Hund bedroht wird, dann sieht sie den Hund und hört gleichzeitig sein Knurren und Bellen. Nur durch die Gesamtheit der Information kann der Bedrohungsgrad der Situation erkannt und eingeordnet werden. Zahlreiche Studien konnten bereits zeigen, dass emotionale Bilder Aufmerksamkeit auf sich ziehen und in emotionsverarbeitenden, aber auch visuellen Zentren verstärkt und bevorzugt verarbeitet werden. Einige wenige Studien haben auch die Verarbeitung emotionaler auditorischer Information untersucht, so dass auch hier eine privilegierte Verarbeitung angenommen werden kann. Weitgehend unklar ist allerdings noch, ob oder wie sich diese bevorzugte Verarbeitung emotionaler Reize auf Wahrnehmungsprozesse auswirken kann und wie multimodale emotionale Informationen interagieren.

    Das Ziel des geplanten Forschungsprojektes ist es, den Einfluss von Emotion auf die bewusste Wahrnehmung zu untersuchen. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Wahrnehmungs- und Verarbeitungsprozessen bei emotionaler visueller und auditorischer Information und mögliche Interaktionen zwischen den Modalitäten.

    Das vorliegende Projekt kann somit helfen, die Wechselwirkung zwischen emotionalen und kognitiven (perzeptuellen) Prozessen besser zu verstehen. Ein Einfluss von emotionaler Information auf grundlegende Wahrnehmungsprozesse könnte auch nachfolgende impulsive und reflektive Prozesse im Sinne des RIM-Modells verändern und beeinflussen. Die psychologischen Mechanismen dieses Zusammen- und Gegeneinanderwirkens von automatisch-impulsiven und reflektiv-deliberativen Prozessen sollen geklärt werden.