Furcht in virtueller Realität: Wie beeinflusst die „Präsenz“ die emotionale Reaktion
Furcht in virtueller Realität: Wie beeinflusst die „Präsenz“ die emotionale Reaktion?
Abstract:
In den Arbeiten der ersten Förderperiode konnten wir bestätigen, dass phobische Reaktionen durch spezifische visuelle Reize oder durch spezifische phobierelevante Informationen ausgelöst werden können. Anschließend an diese Arbeiten soll in der beantragten Förderperiode der Einfluss von visuellen Reizen und Information auf die zentralnervöse Verarbeitung untersucht werden (Studie 1). Darüber hinaus wollen wir neben den visuellen Reizen auch multimodale (taktile) Reize untersuchen (Studie 2). Die zweite Förderperiode wird des weiteren von der Beobachtung motiviert, dass neben äußeren furchtauslösenden Bedingungen – seien es phobierelevante Informationen oder perzeptuelle Reize – die Furchtreaktion auch durch interne Zustände der Person moduliert wird. So kann ein Reiz oder eine Information nur dann eine phobische Reaktion auslösen, wenn die Person einen persönlichen Bezug zu ihnen herstellt. Es soll daher untersucht werden wie das Erleben von „Präsenz“ verändert werden kann und wie Präsenz und phobische Reaktionen (subjektiv, behavioral, peripherphysiologisch und zentralnervös) interagieren. Insbesondere soll die Bedeutung der kognitiven Repräsentation des eigenen Körpers für das Erleben von Präsenz und die phobischen Reaktionen genauer untersucht werden. Dazu werden in Studie 3 bis 5 zur Manipulation der Präsenz die Hand als relevanter Körperteil der Versuchspersonen in die Simulation integriert. Virtuelle Realität erlaubt auch hierfür eine gezielte Manipulation. Besonders geeignet erscheint uns für diese Untersuchungen das Modell der Spinnenphobie. Das Rahmenthema der Forschergruppe wird damit auf assoziative und reflektive psychopathologische Prozesse und deren Modulierbarkeit erweitert.