Trainingsprogramme
Eckis Würfelwelt ist ein tabletbasiertes Programm zur onlinegestützten Lerntherapie bei Rechenstörung und zur Förderung mathematischer Kompetenzen. Die Entwicklung erfolgte in Zusammenarbeit mit Prof. Daseking von der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg und der Firma Wegesrand, die das Programm implemetierte. Gefördert wurde das Projekt durch dtec.bw – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr, mit dem Ziel kritische Infrastruktur auch im Falle von Lockdowns aufrechtzuerhalten.
Die Rahmenhandlung: Nachdem das Kind mit seinem Raumschiff auf einem unbekannten Planeten abgestürzt ist, begegnet es verschiedenen Außerirdischen, beispielsweise Ecki. Mithilfe der Außerirdischen kann das Raumschiff repariert werden, aber hierfür sind verschiedene Aufgaben zu erledigen, um die notwendigen Ersatzteile zu beschaffen. Die Aufgaben spielen in den Bereichen Mengen, Zahlen, Arithmetik, Geometrie und Sachaufgaben und sie decken die gesamte Bandbreite mathematischer Operationen der Elementarschule ab. Das Programm befindet sich aktuell in der Evaluation (Stand 2024).
Lesespiele mit Elfe und Mathis (A. Lenhard, Lenhard & Küspert, 2023, 3. Auflage) bietet als computerbasiertes Training eine wertvolle Unterstützung beim Erwerb von Lesefertigkeiten in der Grundschule und eignet sich ebenso für die Förderung zu Hause oder in therapeutischen Kontexten. Die Übungen entführen die Kinder ins Elfenland, wo sie mit den Elfenkindern Elfe und Mathis das gestohlene Alphabetikon aus der Koboldfestung zurückerobern. Auf dieser spannenden Mission erkunden sie ein Bücherlabyrinth und meistern vielfältige Leseaufgaben, die in vier Inhaltsbereiche gegliedert sind:
- Laute und Silben: Von der Buchstaben-Laut-Zuordnung bis zum Erkennen von Reimen.
- Wörter: Wortanalyse, schnelles Dekodieren und Wort-Bild-Zuordnungen.
- Sätze: Verbesserung des Satzverständnisses durch lokale Kohärenzbildung und syntaktisches Parsing.
- Texte und Strategien: Entwickeln von Lesestrategien und Verständnis für Textinhalte.
Das Programm wurde in Grundschulen evaluiert.
conText (W. Lenhard, Baier, Lenhard, Hoffmann & Schneider, 2013, 3. Aufl. 2024) ist ein intelligentes tutorielles System zur Verbesserung des Leseverständnisses von Schülerinnen und Schülern von der fünften bis zwölften Klasse. Es enthält Sachtexte verschiedener Schwierigkeitsgrade, deren Inhalte die Schülerinnen und Schüler am Rechner schriftlich zusammenfassen sollen. conText analysiert diese Zusammenfassungen automatisch und gibt eine individuelle Rückmeldung darüber, ob einzelne Passagen der Zusammenfassung eventuell redundant oder irrelevant sind oder ob wichtige Inhalte des Originaltextes fehlen. Das Programm verwickelt die Jugendlichen in eine intensive Auseinandersetzung mit den Textinhalten. Gleichzeitig leitet es sie dazu an, die Inhalte der Originaltexte kompakter, kohärenter und vollständiger zu repräsentieren. Kognitive Prozesse und Strategien, die beim verstehenden Lesen zum Einsatz kommen, werden dabei implizit - durch gelenktes Üben - erworben. Wie durch eine Reihe internationaler Evaluationsstudien bestätigt wurde, ist das Zusammenfassen von Texten eine besonders effektive Methode zur Förderung des Leseverständnisses.
Inzwischen sind mit den immensen Fortschritten der Computerlinguistik und der künstlichen Intelligenz sehr leistungsstarke KI-Systeme möglich. Auch wenn conText durch sein Alter hinter deren Fähigkeiten zurückliegt, hat es sich dennoch in der Förderung des Leseverständnisses von Schülerinnen und Schülern als effektiv erwiesen. Wir stellen es der Öffentlichkeit ab heute kostenlos zur Verfügung. Es ist unter https://www.psychometrica.de/context.html frei verfügbar.
"Hören, Lauschen, Lernen" (Küspert & Schneider, 2018, 7. Aufl.) und "Hören, Lauschen, Lernen 2" (Plume & Schneider, 2004) sind die wohl bekanntesten vorschulischen Trainingsprogramme des deutschen Sprachraumes. Sie zielen darauf ab, vorschulische Fähigkeiten, die die Voraussetzung für den schulischen Schriftspracherwerb sind, zu fördern. Besonders im Blick ist dabei die phonologische Bewusstheit, also die Fähigkeit, die Lautsprache zu analysieren und zu manipulieren. Hierzu gehören die Zerlegung von Sätzen in Wörter, von Wörtern in Silben und Silben in Laute sowie die Synthese von Lauten zu Wörtern. Kinder, die hierzu in der Lage sind, haben es erheblich leichter, Lesen und Schreiben zu erlernen.
"Hören, Lauschen, Lernen" ist eines der bekanntesten Präventionsprogramme zur Reduzierung des Risikos der Entwicklung einer Lese-Rechtschreibstörung. Es basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen zur Bedeutung der phonologischen Bewusstheit für den Schriftspracherwerb. Doch nicht nur Kinder mit einem Risiko zur Entwicklung schriftsprachlicher Probleme profitieren von dieser vorschulischen Förderung, sondern alle Kinder finden hiermit einen einfacheren Einstieg in das Erlernen von Lesen und Schreiben. Das Trainingsprogramm erstreckt sich über 20 Wochen im letzten Jahr vor der Einschulung, mit einer täglichen Übungszeit von 10 bis 15 Minuten. Die Anwendung erfolgt schwerpunktmäßig in Kindertagesstätten im Gruppensetting, kann aber auch im Einzelsetting oder im familiären Umfeld durchgeführt werden. Die Übungen sind spielerisch gestaltet und beinhalten Aufgaben wie Reimen, Silben klatschen, Anlaute erkennen und Lautverbindungen bilden. Durch die regelmäßige und systematische Förderung können die Kinder ihre phonologische Bewusstheit gezielt trainieren und somit ihre Voraussetzungen für den Schriftspracherwerb verbessern.