Unfallfolgen (2020 - 2022)
Ziel des von der Bundesanstalt für Straßenwesem (BaSt) geförderten Projekts war es, die selbstständige und sichere Mobilität von verunfallten Fahrern zu fördern und dabei psychische Unfallfolgen zu berücksichtigen, denn nach Verkehrsunfällen können neben körperlichen Verletzungen auch psychische Unfallfolgen wie Fahrangst, Posttraumatische Belastungsstörung oder Depression auftreten.
Zusammen mit dem Würzburger Institut für Verkehrswissenschaften (WIVW) untersuchten wir, wie solche psychischen Unfallfolgen sich auf das Fahrverhalten und die Fahrkompetenz auswirken. Dazu erfassten wir bei verunfallten Autofahrern und zum Vergleich bei Fahrern ohne Unfall die psychische Belastung und führen in Zusammenarbeit mit einer Würzburger Fahrschule Fahrproben durch. Im Rahmen des Projektes untersuchten wir außerdem, ob es für psychische Unfallfolgen Risikogruppen gibt und welche Therapieformen verunfallte Fahrer mit psychischen Folgen nutzen.
Die Studienergebnisse wiesen auf eine erhöhte psychische Belastung in der Gruppe der verunfallten Personen hin. In Bezug auf die verkehrssicherheitsrelevante Fahrkompetenz gab es allerdings keine Hinweise auf Unterschiede zwischen den verunfallten und den nicht verunfallten Personen. Allgemeine Programme zur Förderung des Fahrverhaltens verunfallter Personen erscheinen damit zunächst nicht notwendig. Nach Verkehrsunfällen sollte aber die psychische Belastung der Verunfallten erfasst und bei anhaltender Belastung eine adäquate Therapie angeboten werden.