Gastvortrag Dr. Lena Keller (Universität Potsdam)
18.01.2024Am Donnerstag, den 18. Januar 2024 wird Dr. Lena Keller von der Universität Potsdam zu folgendem Thema sprechen:
„Der Multilevel Analysis of Individual Heterogeneity and Discriminatory Accuracy (MAIHDA) Approach: Ein intersektionaler Mehrebenenansatz zur Untersuchung von Bildungsungleichheiten“
Intersektionale Ansätze gewinnen zur Erklärung von Bildungsungleichheiten zunehmend an Bedeutung. Der MAIHDA-Ansatz (Multilevel Analysis of Individual Heterogeneity and Discriminatory Accuracy) ist ein innovativer intersektionaler Ansatz aus der Epidemiologie, mit dem Bildungsungleichheiten differenziert untersucht werden können. Als statistisches Rahmenmodell wird im MAIHDA-Ansatz ein Mehrebenenmodell eingesetzt, mit dem intersektionale Strata definiert werden, die die Zugehörigkeit von Individuen zu mehreren sozialen Kategorien abbilden. Durch die Aufteilung der Varianz innerhalb und zwischen intersektionalen Strata ermöglicht der Ansatz die Identifizierung intersektionaler Effekte auf Strata-Ebene sowie die Gewinnung von Informationen über die Trennschärfe (discriminatory accuracy) der Strata für die Vorhersage individueller Bildungsergebnisse. Im Vergleich zu konventionellen quantitativen intersektionalen Ansätzen haben MAIHDA-Analysen mehrere Vorteile, einschließlich besserer Skalierbarkeit, höherer Sparsamkeit und präzisionsgewichteter Schätzungen von Strata mit kleinen Stichprobengrößen. Der Ansatz wird anhand der Analyse von Ungleichheiten in der Leseleistung mit Daten 15-jähriger Schülerinnen und Schüler aus der deutschen PISA-Studie 2018 (N = 5.451) vorgestellt und diskutiert.
Beginn: 16:00 Uhr c.t.
Ort: Seminarraum 122, Röntgenring 10
Hierzu ergeht herzliche Einladung!