Drittmittelprojekte
"Schule von morgen" - Der Einsatz von iPads in unterschiedlichen Schularten (2022-2025)
Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales finanziert StMD - Begleitforschung "Schule von morgen"
Projektleitung: Prof. Dr. Gerhild Nieding, Prof. Dr. Peter Ohler, Dr. Thomas Möckel
Wissenschaftliche Mitarbeitende: Monique Rumi, Peter Silbermann
In der Begleitforschung zum Projekt „Schule von morgen“ soll nicht nur die Frage beantwortet werden, ob digitale Technologien in Schulen förderliche Effekte aufweisen, sondern auch unter welchen Bedingungen, in welchem Ausmaß und in welchen Bereichen. Die Schüler und Schülerinnen von acht Schulen des Landkreises Aschaffenburg sind bereits mit iPads ausgestattet worden, die sie im Unterricht und zu Hause nutzen können.
In einem Zeitraum über drei Jahre wird der Einfluss auf akademische Leistungen, Motivation, Medienkompetenz, Kreativität, digitalen Stress und eine Reihe weiterer Variablen erhoben. Über die Analyse unterschiedlicher iPad-Nutzungsmuster sollen zudem Veränderungen von oben genannten Variablen vorhergesagt werden, um ggf. Interventionen zu ermöglichen. Außerdem soll untersucht werden, welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um positive Effekte zu erzielen bzw. negative zu minimieren. Daten aus iPad-Schulen werden mit Daten aus Schulen verglichen, in denen keine systematische iPad-Nutzung stattfindet.
Ziel ist es, die Erkenntnisse an Schulen weiterzugeben, damit Schüler und Schülerinnen das iPad im Lernkontext sinnvoll einsetzen können und Lehrkräfte dabei unterstützt werden.
Der Einfluss einer auf digitalen Stress bezogenen Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen (2019-2023)
Projekt wurde gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Bayerischen Forschungsverbunds "ForDigitHealth".
Projektleiterinnen: Prof. Dr. Gerhild Nieding, Dr. Wienke Wannagat
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Tamara Martin (geb. Scholze)
Hauptanliegen war die Untersuchung von digitalem Stress über die Lebensspanne. Dazu haben wir einen Fragebogen entwickelt und validiert, der digitalen Stress im Alltag Kinder und Jugendlicher sowie junger Erwachsener erfasst. Zudem wurden altersbedingte Unterschiede beim Medien-Multitasking und deren Auswirkungen auf Leistung und Stressreaktionen untersucht, wobei auch ältere Erwachsene einbezogen wurden.
In den Experimenten wurden u.a. jüngere (18-35 Jahre) und ältere Erwachsene (65-85 Jahre) in Multitasking-Situationen verglichen, in der eine repetitive Aufgabe (Leseverstehen) durch Nachrichten unterbrochen wurde. Die Befunde zeigten insgesamt für beide Altersgruppen niedrigere Leistungen im Multitasking, ältere Erwachsene hatten jedoch höhere „Multitasking-Kosten“. Trotz der Leistungseinbußen führte Multitasking nicht zu stärkeren Stressreaktionen. Ältere Erwachsene wiesen jedoch eine höhere biologische Stressreaktion (Speichel-α-Amylase) unter Zeitdruck auf. Zudem schnitten ältere Erwachsene unabhängig von der Aufgabenart im Textverständnis schlechter ab, was auf geringere Arbeitsgedächtnis-Aktualisierungsfähigkeiten zurückgeführt wurde. Unsere Ergebnisse zeigen insgesamt, dass ältere Erwachsene stärkere Multitasking-Kosten und kognitive Einschränkungen in der digitalen Informationsverarbeitung aufweisen.
Wannagat, W., Martin, T., Nieding, G., Rohleder, N. & Becker, L. (2024). Media multitasking in younger and older adults: Associations with cognitive abilities and biological stress responses. Media Psychology. https://doi.org/10.1080/15213269.2023.2298686
Wannagat, W., Martin, T., Nieding, G., Rohleder, N. & Becker, L. (2024). Media multitasking: Performance differences between younger and older adults and the role of working memory. Computers in Human Behavior, 158, 108313. https://doi.org/10.1016/j.chb.2024.108313
Training medialer Zeichenkompetenz im Kindergartenalter (2019-2023)
Projekt gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projektleiter: Prof. Dr. Gerhild Nieding (JMU Würzburg), Prof. Peter Ohler (TU Chemnitz)
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Marie-Sophie Hunze (JMU Würzburg), Franziska Freudenberger (JMU Würzburg), Yvonne Gerigk (JMU Würzburg)
Das DFG-geförderte Projekt "Training medialer Zeichenkompetenz im Kindergartenalter" wurde in Kooperation mit der TU Chemnitz durchgeführt. Die Ergebnisse liefern wichtige Beiträge zur Entwicklung der medialen Zeichenkompetenz (MZK) im frühen Kindesalter, einer Vorläuferfähigkeit von Medienkompetenz. Dafür wurde ein tablet-basiertes Trainingsprogramm mit 10 Modulen (Lernspiele mit der pädagogischen digitalen Agentin „Kora Koala“) entwickelt, das von Kindern selbstständig durchgeführt werden kann und zur Förderung der MZK im Kindergartenalter dient. Dieses Training wurde anhand eines Zwei-Kontrollgruppen-Designs evaluiert (MZK-Training, Denktraining und passive Kontrollgruppe). Es zeigte sich ein positiver Einfluss auf die MZK, schriftsprachliche Vorläuferkompetenzen, Facetten der Intelligenz und das Lernen aus Lernmedien (Bildungsfernsehen und Hörspiel). Weitere Studien lieferten Evidenz, dass die MZK das generelle Symbol- und Metaphernverstehen befördert und von dem sozioökonomischen Status der Mutter, dem kulturellen Kapital und der kulturellen Praxis der familiären Umwelt sowie der Medienbreite des Kindes beeinflusst wird. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Förderung der Medienkompetenz bereits im Kindergartenalter erfolgen sollte.
Die Gesamtdauer des Projekts betrug vier Jahre. Hierfür arbeiteten in Würzburg sowohl MitarbeiterInnen der Entwicklungspsychologie als auch des Zentrums für Mediendidaktik am Projekt mit. Zudem wurden im Rahmen dessen zwei zusätzliche Doktoranden/innenstellen geschaffen.
Veröffentlichungen
Hunze, M.S., Freudenberger, F., Gerigk, Y., Ohler, P. & Nieding, G. (in press). Preschoolers’ knowledge acquisition from German educational media: The impact of a training program fostering media sign literacy. Journal of Children and Media.
https://doi.org/10.1080/17482798.2024.2418531
Hunze, M. S., Freudenberger, F., Gerigk, Y., Nieding, G., Ohler, P., & Diergarten, A.‑K. (2024). Preschoolers’ ability to build inferences about a film protagonist’s emotional state. Cognitive Development, 69, 101414. https://doi.org/10.1016/j.cogdev.2023.101414
Die Entwicklung kognitiver Filmverarbeitung 2: Zweiter Antragszeitraum (2015-2019)
Projekt gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Projektleitung: Prof. Dr. Gerhild Nieding
Wissenschaftliche Mitarbeiter: Benedikt Seger, Dr. Wienke Wannagat
Im zweiten Teil dieses Projekts lag der Schwerpunkt auf der perzeptuellen Simulation von Objekteigenschaften (Form und Orientierung sowie vertikale Bewegung von Objekten) während des Verstehens auditiv und audiovisuell dargebotener narrativer Texte im Vergleich verschiedener Altersgruppen (Vorschulkinder bis junge Erwachsene). Hierzu wurde eine Bild-Verifikationsaufgabe verwendet. Die perzeptuelle Simulation von Objektformen konnte nur bei jüngeren Kindern beobachtet werden und war innerhalb dieser Gruppe bei audiovisueller Textdarbietung stärker ausgeprägt als bei auditiver. Vertikale Objektbewegungen wurden von allen Versuchspersonen gleichermaßen perzeptuell simuliert, unabhängig vom Alter und von der medialen Darbietungsform.
Zudem wurden die Ebenen mentaler Repräsentationen zwischen schriftlichem und illustriertem schriftlichem Text bei Schulkindern erforscht. Anders als im Vergleich zwischen auditivem und audiovisuellem Text zeigte sich kein Vorteil von Illustrationen. Umgekehrt konnte sogar ein Nachteil festgestellt werden, wenn das Bild nach dem entsprechenden Textabschnitt gezeigt wurde.
Veröffentlichungen
Hauf, J., Nieding, G. & Seger, B. T. (2020). The development of dynamic perceptual simulations during sentence comprehension. Cognitive Processing, published online. doi: 10.1007/s10339-020-00959-7.
Seger B. T., Hauf, J. E. K., & Nieding, G. (2020). Perceptual simulation of vertical object movement during comprehension of auditory and audiovisual text in children and adults. Discourse Processes, 57(5-6), 460-472. doi: 10.1080/0163853X.2020.1755801.
Medien und gesellschaftlicher Wandel: Medienkompetenz im Jugend- und frühen Erwachsenenalter als Resilienzfaktor (2013-2017)
Projekt gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst im Rahmen des Bayerischen Forschungsverbunds "Fit for Change".
Unter einer (entwicklungs-)psychologischen Perspektive kann Resilienz als eine (Anpassungs-) Fähigkeit aufgefasst werden, die eigene Entwicklung trotz möglicher ungünstiger Umstände zu bewältigen. Da Medien in Prozesse des permanenten dynamischen Wandels unterschiedlicher Bereiche der Gesellschaft genuin eingebunden sind und diese oft gar mit bedingen und entscheidend akzentuieren, wird es zu einem notwendigen Resilienzfaktor von Individuen, sich kompetent mit Medien auseinandersetzen zu können. In dem Projekt soll die Entwicklung der Medienkompetenz Jugendlicher und junger Erwachsener im Rahmen einer Längsschnitterhebung mittels eines zu entwickelnden computergestützten Online-Medienkompetenztests untersucht werden. Ziel ist es die Annahme zu überprüfen, ob Medienkompetenz einen Resilienzfaktor für beschleunigte gesellschaftliche Veränderungsprozesse darstellt. Dazu werden zusätzlich relevante kognitive und sozial- emotionale Variablen erfasst. Aufgrund der Ergebnisse soll schließlich ein Medienkompetenztraining für Jugendliche und junge Erwachsene entwickelt und einer ersten Evaluation unterzogen werden. Hierfür wird es im Hinblick auf ihre Wirksamkeit mit anderen Kontrollgruppen verglichen.
Siehe auch:
www.bayfor.org/de/geschaeftsbereich/forschungsverbuende/welt-der-kultur/forchange.html
Die Entwicklung kognitiver Filmverarbeitung 1: Erster Antragszeitraum (2012-2015)
Projekt gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Projektleitung: Prof. Dr. Gerhild Nieding
Wissenschaftliche Mitarbeiterin: Dr. Wienke Wannagat
Das Ziel der im Rahmen dieses Projekts durchgeführten Experimente war ein Vergleich zwischen verschiedenen Arten der Textdarbietung (auditiv, audiovisuell mit statischen und animierten Bildern, schriftlich) und der Vergleich zwischen verschiedenen Altersgruppen (Vorschulkinder bis junge Erwachsene) hinsichtlich dem Textverstehen zugrunde liegenden kognitiven Prozessen (Repräsentation der Textoberfläche und der Textbasis, Aufbau eines Situationsmodell, Konstruktion von lokaler und globaler Kohärenz) mit impliziten Messmethoden (Satz- und Wort-Rekognitionsaufgaben).
Insgesamt weisen die Befunde darauf hin, dass eine audiovisuelle Darbietung sowohl für die Ebenen mentaler Repräsentationen als auch für die Kohärenzbildungsprozesse einer auditiven überlegen zu sein scheint, wobei die Stärke der Effekte sich zwischen den jeweiligen Prozessen unterschied. Des Weiteren scheinen Animationen gegenüber Standbildern keinen Mehrwert darzustellen.
Veröffentlichungen
Seger, B., Wannagat, W., & Nieding, G. (2019). How pictures and picture animations contribute to multi-level mental representations of auditory text in 7-, 9-, and 11-year-old children. Journal of Cognition and Development, 20(4), 573-591. doi:10.1080/15248372.2019.1636799.
Wannagat, W., Waizenegger, G., Hauf, J., & Nieding, G. (2018). Mental representations of the text surface, the text base, and the situation model in auditory and audiovisual texts in 7-, 9-, and 11-year-olds. Discourse Processes, 55(3), 209-304. doi:10.1080/0163853X.2016.1237246.
Wannagat, W., Waizenegger, G., & Nieding, G. (2017). Multi-level mental representations of written, auditory, and audiovisual text in children and adults. Cognitive Processing, 18(4), 491-504. doi:10.1007/s10339-017-0820-y.
Der Erwerb medialer Zeichenkompetenz im Vorschul- und Grundschulalter: Grundlagen und Förderung (2006-2010)
Projekt gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Es wird häufig gefordert, Kindern frühzeitig "Medienkompetenz" zu vermitteln. Doch es ist noch relativ wenig über die Entwicklung dieser Fähigkeit im Vor- und Grundschulalter bekannt. Im Projekt wurde die Entwicklung eines Kernbereichs von Medienkompetenz untersucht werden, nämlich die Kompetenz, mediale Zeichensysteme zu verstehen. Im Rahmen einer Längsschnittstudie mit ursprünlich N=192 4-jährigen Kindern wurde die mediale Zeichenkompetenz mit Hilfe eines umfassenden computergestützen Online-Tests bis zum Beginn der Grundschulzeit in einem halbjährigem Abstand erfasst. Sowohl Lese-Rechtschreibkompetenz als auch mathematische Kompetenzen Ende der ersten Klasse (6. Messzeitpunkt) werden durch mediale Zeichenkompetenz positiv beeinflusst. Damit konnte erstmalig der Nachweis erbracht werden, dass mediale Zeichenkompetenz den späteren Erwerb bildungsrelevanter Fertigkeiten vorherzusagen und zu fördern erlaubt. Weitere Studien zeigten, dass Kinder mit hoher medialer Zeichenkompetenz Lernmedien effizienter nutzen (z.B. Hypertexte und Lehrfilme). Medienkompetenz wirkt sich also im Vorschulalter günstig aus. Eine Eye-Tracking-Studie mit 4-, 6- und 8-jährigen Kindern lieferte darüber hinaus Evidenz für eine kritische Zeitspanne des Erwerbs filmbasierter Medienkompetenz zwischen 4 und 8 Jahren. Das Projekt wurde in Kooperation mit der TU Chemnitz durchgeführt.
Effekte der frühen Förderung mathematischer Kompetenzen 2: Zweiter Antragszeitraum (2006-2008)
Projekt gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Im Bereich mathematischer Kompetenzen wurde ein Programm zur Frühförderung mathematischer Kompetenzen entwickelt ("Mengen, zählen, Zahlen" [MZZ]; Krajewski, Nieding & Schneider, 2007), dass auf neuen Erkenntnissen der Entwicklungs- und Neuropsychologie aufbaut, die nahe legen, dass für die Entwicklung mathematischer Kompetenzen das Verständnis von Mengen mit dem Verständnis von Zahlen zu integrieren ist. Im Rahmen einer Längsschnittstudie konnte gezeigt werden, dass neben mengen- auch zahlbezogenes Vorwissen zu den zentralen Vorläuferfertigkeiten für den Mathematikerwerb in der Grundschule zählt. Das Programm wird bundesweit im letzten Kindergartenjahr von Erzieherinnen mit Kleingruppen durchgeführt (8 Wochen à 3 halbstündige Sitzungen). Das Programm wurde in einer Längsschnittstudie mit 260 Vorschulkindern auf seine Wirksamkeit überprüft (Krajewski, Nieding & Schneider, 2007). Die Kontrollgruppen erhielten entweder ein allgemeines Denktraining oder ein anderes mathematisches Förderprogramm. Eine vierte Gruppe wurde nicht trainiert. Im Ergebnis dieser Studie zeigen die Kinder der MZZ-Gruppe kurz- und langfristig einen größeren Zugewinn im Bereich der Mengen-Zahlen-Kompetenzen als die anderen Gruppen.
Effekte der frühen Förderung mathematischer Kompetenzen 1: Erster Antragszeitraum (2004-2006)
Projekt gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
Im Bereich mathematischer Kompetenzen wurde ein Programm zur Frühförderung mathematischer Kompetenzen entwickelt ("Mengen, zählen, Zahlen" [MZZ]; Krajewski, Nieding & Schneider, 2007), dass auf neuen Erkenntnissen der Entwicklungs- und Neuropsychologie aufbaut, die nahe legen, dass für die Entwicklung mathematischer Kompetenzen das Verständnis von Mengen mit dem Verständnis von Zahlen zu integrieren ist. Im Rahmen einer Längsschnittstudie konnte gezeigt werden, dass neben mengen- auch zahlbezogenes Vorwissen zu den zentralen Vorläuferfertigkeiten für den Mathematikerwerb in der Grundschule zählt. Das Programm wird bundesweit im letzten Kindergartenjahr von Erzieherinnen mit Kleingruppen durchgeführt (8 Wochen à 3 halbstündige Sitzungen). Das Programm wurde in einer Längsschnittstudie mit 260 Vorschulkindern auf seine Wirksamkeit überprüft (Krajewski, Nieding & Schneider, 2007). Die Kontrollgruppen erhielten entweder ein allgemeines Denktraining oder ein anderes mathematisches Förderprogramm. Eine vierte Gruppe wurde nicht trainiert. Im Ergebnis dieser Studie zeigen die Kinder der MZZ-Gruppe kurz- und langfristig einen größeren Zugewinn im Bereich der Mengen-Zahlen-Kompetenzen als die anderen Gruppen.
Die Entwicklung der räumlichen Vorstellung beim Kinde: Ein medienpsychologischer Ansatz im Rahmen der kognitiven Entwicklungspsychologie
Forschungsinitiativprojekt, gefördert von der Technischen Universität Berlin
In dem Projekt wurde der Frage nachgegangen, ob sich räumliche kognitive Operationen von Kindern durch die Anbindung von Raumanordnungen an filmische Ereignisstrukturen fördern lassen. Dazu wurde ein selbst entwickeltes Messverfahren, das Bildmaskenverfahren, entwickelt. Mithilfe eines Rechners wird dabei über ein Videobild eine verdeckende schwarze Maske gelegt. Ein quadratischer Ausschnitt dieser Maske bleibt ausgespart. Durch diesen Ausschnitt, das Bildfenster, kann das darunter liegende Videobild weiter betrachtet werden. Das Bildfenster lässt sich von den Probanden mittels eines Joysticks bewegen. Gefundene Ergebnisse zeigten, dass bereits 5-jährige Kinder ihre Maskenbewegungen bei narrativen Filmen stärker an der Ereignisstruktur der Erzählung als an der räumlichen Komplexität ausrichten, Filmmontage ist demnach für das Verstehen wichtiger als Mise en Scène (Bildaufbau). Zudem konnte Evidenz dafür geliefert werden, dass bestimmte Ereignisdarstellungen im Film die räumliche Perspektivenkoordination von Vorschulkindern unterstützen und dass die Perspektivenkoordination auch mit Hilfe filmischer Materialien trainierbar ist.