Forschung
Unsere Arbeitsgruppe befasst sich mit Motivation, Lernen und Entscheiden im Entwicklungsverlauf. Ein besonderer fokus liegt dabei auf der sozialen Entwicklung im Kindes- und Jugendalter, aber auch über das Erwachsenenalter bis ins höhere Alter. Wie verändern sich diese kognitiven Prozesse im Lauf des Lebens? Welche sozialen Faktoren spielen in welcher Altersgruppe eine Rolle? Neben typischen Entwicklungsverläufen interessieren uns auch Veränderungen bei psychiatrischen Erkrankungen und deren Risikofaktoren.
In quer- und längsschnittlichen Untersuchungen führen wir Verhaltensmessungen mit Hilfe kognitiver Experimente (die wie Computerspiele aussehen) und Fragebögen durch. Teilweise werden diese mit neuronalen Messungen wie (f)MRT oder EEG kombiniert, um Entwicklungsprozesse auch auf neuronaler Ebene abzubilden. Bei der Auswertung dieser Daten kommen auch computationale Modelle zum Einsatz, die ein mechanistisch informiertes Verständnis zugrundeliegender kognitiver Prozesse versprechen, die also Aussagen darüber machen, wie ein kognitiver Prozess sich verändert und woran dies erkennbar ist.
Unser übergeordnetes Ziel ist ein vertieftes Verständnis zur Entstehung psychischer Probleme. Viele entstehen schon im Kindes- und Jugendalter, weshalb diese Entwicklungsphasen besonders wichtig sind. Ein besonderes Interesse unserer Arbeitsgruppe gilt dabei der Frage, ob sich aus den Erkenntnissen Marker finden lassen, die uns Aufschluss über die Wirksamkeit von lernbasierten Interventionen – etwa kognitiver Verhaltenstherapie – und Präventionsprogrammen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen liefern könnten. Ein langfristiges Ziel ist es dabei, Erkenntnisse zu gewinnen, welche die psychotherapeutische Behandlung verbessern, zum Beispiel weil sie helfen zu entscheiden, welches Behandlungsmodul für eine bestimmte Patientin oder einen bestimmten Patienten besonders hilfreich ist. Ein weiteres übergeordnetes Ziel dieser Forschung ist auch, die Wirkweise von Psychotherapie besser zu verstehen.
Unsere Forschung wird gefördert von der Deutschen Forschungsgesellschaft, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, und der Brain and Behavior Research Foundation.