Theorieausbildung
Die Theorieausbildung umfasst insgesamt mindestens 600 Stunden und besteht aus inhaltlich und didaktisch aufeinander abgestimmten Seminaren, die sehr praxisorientiert sind und die aktive Mitarbeit der Kursteilnehmer (z.B. Kleingruppenarbeit) erfordern. Insgesamt werden über den Zeitraum von sechs Semestern insgesamt ca. 50 Seminare angeboten, s. Veranstaltungsplan (pdf).
Die Seminare finden in der Regel in Form von ein- bis dreitägigen Blöcken statt. Auf die Durchführung von Vorlesungen wird zugunsten von Seminaren aus Gründen der höheren Lerneffektivität in einem kleineren Kreis von Teilnehmer, der auch die Arbeit in Kleingruppen ermöglichen, verzichtet. Die Teilnehmer erhalten frühzeitig für jedes Semester ein Studiengangsprogramm, in dem die Dozenten, Seminarinhalte und Termine mitgeteilt werden. Dennoch kann es möglich sein, dass ein Teilnehmer an einem bestimmten Termin z. B. aufgrund einer Erkrankung verhindert ist. In diesem Fall kann die Seminarveranstaltung in einem folgenden Jahrgang besucht werden, da dieses Seminar in der Regel auch im Theoriecurriculum der nächsten Ausbildungsgruppen wieder angeboten wird.
Jeder Kursjahrgang wird in den ersten beiden Semestern von einem erfahrenen Stammdozenten betreut, der die Grundlagen der Verhaltenstherapie (Gesprächsführung, Problem- und Verhaltensanalyse, Standardmethoden wie kognitive Therapie) vermittelt. Im zweiten Ausbildungsabschnitt wird nach der Zwischenprüfung eine kursübergreifende Veranstaltungsreihe angeboten, welche die praktische Ausbildung anleitet und an der Institutsambulanz stattfindet. Basiskompetenzen ambulanter Psychotherapie werden vom hauptamtlichen Team der Institutsambulanz bzw. niedergelassenen Psychotherapeuten vermittelt (Indikationsstellung, Verfassen von Berichten etc.).
Darüber hinaus werden Seminare mit Expertendozenten angeboten. Im ersten Ausbildungsjahr stehen dabei störungsspezifische Seminare über die klassischen Indikationsgebiete der Psychotherapie (z.B. Depression, Angst) und die Vermittlung übergreifender Kompetenzen (z.B. Krisenintervention) im Mittelpunkt. Das inhaltliche Spektrum der Seminare erweitert sich zunehmend im Verlauf der Theorieausbildung, wobei gegen Ende insbesondere neuere psychotherapeutische Ansätze, Methoden und Anwendungsfelder (z.B. sog. „3. Welle der Verhaltenstherapie“, Umgang mit Emotionen in der Verhaltenstherapie) vorgestellt werden.
Ergänzt werden diese praxisorientierten Seminare durch Lehrveranstaltungen, in denen weniger der Erwerb psychotherapeutischer Kompetenzen sondern die Vermittlung von prüfungsrelevantem Wissen im Vordergrund steht (z.B. Psychopharmakologie, Berufsrecht).