Gestaltung der Supervision
Neben einer vertrauensvollen Beziehung zum Supervisor, welche die Grundlage guten Arbeitens darstellt und es ermöglicht, Problemstellungen aus laufenen Behandlungen ohne Angst vor Abwertungen oder destruktiver Kritik zu reflektieren, sollen die hier formulierten Punkte helfen, die Rahmenbedingungen für eine gewinnbringende Supervision abzustecken.
Was können Supervisanden für das Gelingen beitragen?
Es ist sehr hilfreich, wenn Supervisanden gute (zielgerichtete) Fragen stellen und in der Supervisionssitzung nicht nur über den Patienten und den Therapieverlauf wie in einer Klinikvisite berichten.
Jede Supervisionseinheit sollte daher vom Supervisanden vor- und nachbereitet werden. Durch die Aufarbeitung und Strukturierung der relevanten Informationen im Vorfeld können die Kompetenzen des Supervisors in der Sitzung optimal genutzt werden. Zu diesem Zweck steht ein eigenes Supervisionsprotokoll (pdf) zur Verfügung, welches die Supervisanden zur Supervisionssitzung mitbringen oder wenn möglich bereits vorab an den Supervisor (und die anderen Teilnehmer der Gruppensupervision) senden sollten. Die fortlaufenden Formblätter eines Behandlungsfalls bilden die sog. Supervisionsakte, auf die im weiteren Verlauf Supervisanden wie Supervisor immer wieder zurückgegreifen können, um sich zu orientieren.
Die Bereitschaft, sich sowohl mit dem Patienten als auch sich mit sich selbst als Therapeut/in gleichermaßen auseinanderzusetzen, ist desweiteren von Vorteil. Der Supervisor kann den Supervisanden auch persönliche Fragen stellen und ihn ermutigen, Aspekte in seiner Biografie bezogen auf die therapeutische Arbeit zu reflektieren.
Videos sind ein zentrales Hilfsmittel und eine unverzichtbare Informationsquelle der Supervision. Jede Therapiesitzung sollte mittels Videoaufzeichnung (oder mindestens als Tonaufzeichnung) dokumentiert und in die Supervisionssitzungen als verschlüsselte Videodatei mitgebracht werden.
Was kann der Supervisor leisten?
Der Supervisor unterstützt den Supervisanden bei der Bearbeitung seiner Anliegen bezüglich der laufenden Behandlung. Supervisor und Supervisand werden dabei zunächst die Fragen präzisieren und anschließend nach möglichen Lösungswegen suchen.
Ziel ist die Erarbeitung konkreter Lösungsschritte, die in der Therapie direkte Anwendung finden können. Alle Interventionsideen, Übungen oder Rückmeldungen seitens des Supervisors sind in der Regel als Angebote zu verstehen, für deren Umsetzung der Supervisand selbst verantwortlich ist.
Da der Supervisor jedoch im Ausbildungskontext die fallführende Verantwortung für die Patientenbehandlung trägt, bestehen Ausnahmen, die unter Formale Vorgaben näher erläutert sind.